Zug statt Flug - Mein Reisebericht von meiner Zugfahrt von Stockholm nach Hamburg

Dieses Jahr hab ich mir selbst versprochen nicht mehr zu fliegen. Den Vorsatz hab ich natürlich gleich gebrochen, denn das Flugticket zurück nach Schweden nach den Weihnachtsferien hatte ich schon im Herbst gebucht. Aber nur weil es am Anfang nicht so läuft, kann man ja deswegen nicht gleich aufgeben. Und bloß weil ich nicht mehr fliege, will ich natürlich trotzdem reisen und auch ab und zu mal meine Familie besuchen.
Jetzt im Mai hatte ich also eine neue Chance. Ich schreibe momentan ja meine Bachelorarbeit und bin dazu glücklicherweise nicht an einen Ort gebunden also hab ich gesagt: "Wie wär's denn mal mit einer Woche Deutschland?"
Das Datum war schnell ausgesucht; Anfang Mai hatte ich mein Abenteuer geplant. Nun ist ja die Familie in Deutschland  zu besuchen nicht besonders abenteuerlich, aber den Weg von Stockholm nach Hamburg kann man relativ abenteuerlich gestalten. Ich wählte die Anfängervariante: mit dem Zug von Stockholm nach Kopenhagen und dann weiter mit dem Flixbus nach Hamburg.
Am 2. Mai war es dann endlich so weit, um 6.25 Uhr sollte mein Zug vom Stockholmer Hauptbahnhof losrollen. Ich war natürlich schon um 5 Uhr aufgestanden, um auch wirklich für alle Vorfälle, die mich an meiner Reise hindern könnten, vorbereitet zu sein und durfte dementsprechend erstmal 20 Minuten am Bahnhof warten.
Aber dann ging es endlich los! Der Zug fing an setzte sich in Bewegung und das war der Startschuss für meine 15-stündige Reise in Richtung Heimat.
Zuerst saß ich also im Zug und mapfte genüsslich mein Frühstück während der Schlipsträger mir gegenüber grimmig, vielleicht auch etwas neidisch zusah. Ich machte es mir auf meiner Seite unseres 4-ers so richtig bequem - an dieses Stelle ein Lob an die schwedische Eisenbahn: Deren Sitze sind wirklich sehr komfortabel.
Danach ging es dann an die Arbeit, denn ich war ja nicht nur zum Spaß da. Ich hatte mir extra einen Platz an einem Tisch gebucht (ohne extra Aufschlag - da kann sich die DB noch ordentlich was abschauen) und konnte mir somit mein Büro dort im Zug einrichten.
An diesem Morgen war ich wirklich schnell beim Arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir rauschten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 km/h durch die Schwedische Landschaft. Ich muss  aber auch sagen: So viel hab ich noch an keinem Tag zuvor an meiner Bachelorarbeit geschrieben. Es könnte daran liegen, dass Zugfahren an sich einfach langweilig ist. Hier also auch ein Tip für alle, die immer ihre Aufsätze vor sich herschieben: Bucht lange Zugreisen, am besten dorthin wo das Internet katastrophal ist.
Um halb 12 kam ich dann pünktlich in Kopenhagen an. "Vom Winde verweht" wäre wahrscheinlich ein passender Titel für meinen Aufenthalt in Kopenhagen, denn es war fürchterlich windig und verwirrt und orientierungslos wie immer ging ich erstmal direkt los ohne zu wissen wohin ich eigentlich wollte. Als ich dann das Smartphone rauskramte um zu gucken wo denn meine zuvor ausgesuchten Mittagsrestaurants liegen, zeigte sich das die Richtung schonmal falsch war. Auf Umwegen kam ich dann aber doch noch beim Restaurant "Sporvejen" (Straßenbahn) an. Und das wa wirklich ein ganz schnuckeliges Hamburger-Restaurant.
Und nach nur wenigen Minuten brachte mir der sehr nette Kellner meinen Hamburger.
Fazit: Gute Burger - Tolles Ambiente.
Danach bummelte ich dann zurück in Richtung Busbahnhof  durch die Altstadt mit einem kurzen Abstecher zum Schloss und den königlichen Ställen. Wirklich sehr hübsche Gebäude und das nicht nur beim Schloss.


Natürlich war ich auch zum Busbahnhof 20 Minuten zu früh. Wobei man das eigentlich keinen Busbahnhof nennen kann: Das ganze war eigentlich bloß eine Kurve und wenn man in den Bus steigen wollte stand man den Radfahren im Weg.
Zuerst kam der Bus aber erstmal gar nicht und die Flixbusmitarbeiter die am Anfang noch dort rum liefen waren dann irgendwann auch verschwunden. Das ganze warsehr unübersichtlich weswegen ich ständig die 300 m lange Kurve mit meinem Riesenrucksack auf und ab lief.
Nach einiger Zeit fiel mir eine junge Frau auf, die genau das gleiche tat und auch so gestresst war. Ich sprach sie erstmal auf deutsch an, sie war aber nicht Deutsche siondern Schwedin, die in Norwegen lebt.
Wir kamen ins Gespräch und als der Bus dann endlich kam,saßen wir im Bus nebeneinander und quatschten weiter. zwischendurch ging es dann nochmal auf die Fähre und nach irgendwann gegen 21.00 Uhr kamen wir dann in Hamburg an. von dort dann nochmal S-Bahn nach Veddel wo mich mein lieber Bruder dann mit dem Auto erwartete und nach Hause chauffierte. Und kurz vor 22 Uhr war ich dann also endlich zu Hause.

Was  ist also mein Fazit nach dieser langen Reise ?
Man muss Geduld haben und die richtige Einstellung, dann ist so eine Reise wirklich sehr nett. Der 2 (unfreiwillig 3)- stündige Zwischenstop in Kopenhagen hat mir persönlich super gefallen.
Auf dem Rückweg (9.30 Uhr Ab Hamburg - 23.40 Uhr An Stockholm) kam mir aber die Reise sehr lang vor.

Würde ich es wieder machen?
Ein definitives Ja! Ich mag Züge

Was hat das ganze eigentlich gekostet?
Stockholm - Kopenhagen 166 kr
Kopenhagen - Hamburg 300 kr
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466 kr/ Strecke, also je nach Wechselkurs 40-50 €

Über meine Reise hab ich auch ein Video gemacht, das ihr euch hier anschauen könnt:
https://www.youtube.com/watch?v=eYAHqMUxGgI
Und zum Abschluss jetzt noch ein Bild nach meiner Heimreise: Müde aber zufrieden.


Kommentare

  1. Hallo liebe Christin, was für ein toller Blog. Vielen Dank für die tolle Führung gestern durch das Vasa- Museum. Alle haben dich gut verstanden und du hast es sehr lebendig erzählt liebe Grüße und alles gute fürs Studium. Karin B. und Inge E.

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    1. Schön, dass es euch gefallen hat. Es war mir eine Freude euch unsere Vasa zu zeigen. Ich wünsche euch allen morgen eine gute Heimreise. Viele Grüße!

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  2. Liebe Christin, vielen Dank für die tolle Führung gestern im Vasa Museum. Es war super. Liebe Grüße von der Auetaler LandFrau Karin aus Asendorf.

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    1. Vielen Dank, Karin! Ich hab mich sehr über euren Besuch gefreut. Viele Grüße!

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  3. Hallo ihr Bäcker. Danke für die leckeren Canehlböller. Soooo lecker. Kannst du das Rezept hier veröffentlichen? Etliche Landfrauen und wollten es haben. Danke und Gruß Inge

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