Ein Life-Update für alle die es interessiert

Seit Herbst 2016 studiere ich jetzt schon Biologie und Umweltwissenschaften an der Schwedischen LandwirtschaftsUni, kurz SLU, und bin dementsprechend jetzt im vierten Semester von sechs.
An meiner Uni gibt es, wie der Name schon verrät, viele Studiengänge mit Bezug zu Tieren und Landwirtschaft. Außerdem ist Nachhaltigkeit ein großes Thema und quasi das Aushängeschild der SLU.

Um mein Leben hier im Land der Elche zu finanzieren, arbeite ich schon seit über einem Jahr als Aushilfe im Pflegedienst, was mir echt Spaß macht, da sich die Senioren immer sehr freuen mich zu sehen und mit mir zu klönen. Manchmal kann es aber auch ein bisschen anstrengend sein, arbeiten zu müssen. Vor allem wenn eine Klausur ansteht und man außerdem noch gefühlt 100 Hausarbeiten, Laborprotokolle und Presentationen abgeben muss, aber mehr Stress als auf 4 finnische Kinder aufzupassen ist es natürlich auch wieder nicht.

Zum Privaten: Ich bin mittlerweile seit fast 3 Jahren mit meinem Schweden Marcus zusammen. Er ist inzwischen seit knapp einem Jahr mit seinem Bachlor in Film- und Fernsehproduktion fertig und arbeitet jetzt beim schwedischen Fernsehen in Stockholm beim Sport (quasi wie Sportschau) als Kameramann und in der Nachbearbeitung.
Vor zwei Wochen bin ich von meinem Zimmer in einem Studentenwohnheim (Studentkorridor wie es hier in Schweden heißt. Bedeutet: geteilte Küche, eigenes Bad) in die Wohnung einer Freundin umgezogen.

Ich, als wir über Weihnachten zu Hause bei Marcus in Leksand waren
Meine Mitbewohnerin Janina ist 23, studiert auch an der SLU - daher kennen wir uns- und ist sehr entspannt und nett. Sie kommt aus Borlänge, der Nachbarstadt von Falun, wo ich vorher als Au-Pair gewohnt habe.
Mein Zimmer in der 3-Zimmer-Wohnung ist zwar kleiner als das Zimmer im Korridor, dafür kann ich mich jetzt aber auf 57 m2 inklusive begehbarem Kleiderschrank ausbreiten.
Die Wohnung hat auch einen kleinen Balkon in Südlage, den ich frei mit Gemüse, Blumen und andrem Grünzeug gestalten darf - vorrausgesetzt es wird irgendwann mal wieder Frühling.

Unser Semester geht noch bis zum 03.06. und dann haben wir 3 Monate Sommerferien, die ich, wie die meisten schwedischen Studenten, zum arbeiten nutzen werde. Als ich also im Januar mal spaßeshalber geguckt habe, ob es schon Sommerjobs in Stockholm gibt, bin ich auf eine sehr interessante Anzeige gestoßen:
Das Vasamuseum (größtes erhaltenes Schiff aus dem 15. Jahrhundert und nicht Knäckebrot) suchte nach Guides mit mindestens 3 Sprachen unter anderem deutsch. "Da schreib ich hin!", hab ich mir natürlich gedacht, denn zu der Chance in einem weltberühmten Museum zu arbeiten sagt man ja nicht nein.

Zwei Wochen später kam dann tatsächlich ein Anruf und eine nette Dame wollte meine Sprachfähigkeiten überprüfen. Nach dem ungefähr viertelstündigen Gespräch, war ich natürlich sehr nervös. Hatte ich überzeugt ? Oder war mein Deutsch doch nicht gut genug? Glücklicherweise riefen sie mich nach ein paar Tagen an und luden mich zum Vorstellungsgespräch ein.
Bis nach dem Vorstellungsgespräch war ich mir ziemlich sicher, dass ich den Job bekommen sollte, aber danach war ich dann doch etwas unsicher, ob sich nicht doch besser geeignete Kandidaten beworben hatten.

Lezte Woche Freitag kam dann der erlösende Anruf: Ich hab den Job!
Und damit beginnt ab diesem Wochenende eine mehrwöchige Ausbildung rund um das Schiff, meine Aufgaben und wie man ein guter Guide ist. Ich bin gespannt!

Und damit beende ich meinen ersten Post seit Jahren. Hoffentlich hab ich bald Zeit mal über die Schwierigkeiten mit dem schwedischen Winter zu berichten. Bis dahin Hejdå und Tschüss!

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